Gefühlt wird die Welt durch Corona ein wenig regionaler, schränkt sie doch unsere Reisefreiheit oder zumindest die Lust auf das Reisen bei manch einem ein. Nichtsdestotrotz sind gerade die regionalen Unternehmen von der Krise am stärksten gebeutelt.
Als Unternehmen mit Hauptsitz in Mannheim nimmt das Spiegel Institut die Auswirkungen der Corona-Pandemie zum Anlass, um einen Blick auf unsere Stadt, die Region und das regionale Verhalten der Menschen in Mannheim zu werfen. Teilgenommen an unserer Kurzbefragung haben 103 Bürgerinnen und Bürgern aus Mannheim zwischen 25 und 76 Jahren, von denen jeweils die Hälfte männlich bzw. weiblich sind.
Welche Unternehmen im Rhein-Neckar-Gebiet sind besonders bekannt?
Zunächst interessierte uns, welches Unternehmen oder welche Institution den Teilnehmern zuerst in den Sinn kommt, wenn sie an Mannheim und das Rhein-Neckar-Gebiet inklusive Ludwigshafen und Heidelberg denken. Die häufigsten Nennungen verdeutlichen hierbei, dass die Größe der Unternehmen bei diese Frage eine entscheidende Rolle spielt. So wurde - kaum verwunderlich - von 80 Prozent die BASF genannt, von jedem zweiten SAP inklusive SAP Arena, von 34 Prozent Roche, von 26 Prozent Daimler/Benz bzw. konkreter Evobus (6 Prozent) sowie MVV von 17 Prozent und RNV von 7 Prozent. Neben der Nennung zahlreicher umliegender Städte und Orte fielen den Befragten zunächst auch öffentliche Einrichtungen oder historische Gebäude ein, wie Universitäten oder Hochschulen (28 Prozent), der Luisenpark (13 Prozent), die Kunsthalle (11 Prozent) sowie mit jeweils 9 Prozent das Nationaltheater bzw. der Rosengarten.
Regionale Dienstleistungen - Strom, Banken, News-Portale
Da sich unsere Befragung an private Personen und Haushalte richtete, wollten wir einen Einblick darüber erhalten, welche regionalen Unternehmen und Dienstleistungen genutzt werden. Bezüglich der Stromlieferanten gaben 57 Prozent der Befragten an, ihren Strom von der MVV zu beziehen, dem Grundversorger für den Raum Mannheim. Als Hauptwettbewerber wurden im Übrigen Vattenfall, Montana, Mainova und EON genannt.
Zudem besitzen 21 Prozent ein Konto bei einer der hiesigen VR Banken, gefolgt von 18 Prozent BBBank, 15 Prozent Sparkasse, 14 Prozent Commerzbank sowie 11 Prozent Deutsche Bank. Mehrfachnennungen waren dabei möglich.
Mit 28 Prozent gab über ein Viertel der Befragten an, ein Abonnement der gedruckten Ausgabe des Mannheimer Morgen zu beziehen, wobei mit 39 Prozent die meisten konstatierten, diesen nie zu lesen. Ein Abonnement der digitalen Ausgabe haben 4 Prozent und 37 Prozent lesen zumindest regelmäßig die kostenfrei verfügbaren Artikel und Nachrichten.
Welche Veränderungen gibt es für den Nahverkehr?
Mit am stärksten von der aktuellen Corona-Situation betroffen dürften wohl der öffentliche Nahverkehr, die Geschäfte in der Mannheimer Innenstadt sowie die zahlreichen Restaurants, Cafés oder auch Friseurläden sein. Somit wollten wir diesbezüglich nochmals genauer in Erfahrung bringen, wie sich das Verhalten seit Corona verändert hat.
Unter den von uns Befragten nutzten vor der Corona-Pandemie 3 Prozent täglich den öffentlichen Nahverkehr, 9 Prozent mehrmals in der Woche und immerhin 15 Prozent mehrmals im Monat. Diese Nutzung ging zurück auf 1 Prozent tägliche Nutzung, 7 Prozent mehrmals in der Woche und 8 Prozent mehrmals im Monat.
Allgemeine Aktivität der Mannheimer
Was das Shoppingverhalten in der Mannheimer Innenstadt betrifft, so gaben 38 Prozent an, sich vor der Corona-Pandemie mehrmals im Monat ins Getümmel gestürzt zu haben. Dieser Wert fiel nun auf 20 Prozent ab. Allerdings waren auch 35 Prozent das letzte Mal im Monat der Befragung zum Shoppen unterwegs, knapp jeder Vierte aber das letzte Mal vor März dieses Jahres.
Ein Fünftel der Befragten war früher mehrmals in der Woche für verschiedene Aktivitäten, wie etwa Restaurant-, Café- oder Friseurbesuche, in Mannheim unterwegs, die Hälfte immerhin mehrmals im Monat. Hier ist sicherlich der stärkste Rückgang zu verzeichnen, da nun lediglich jeder Zehnte angab, mehrmals in der Woche unterwegs zu sein und nur noch 31 Prozent mehrmals im Monat.
Interessante Antworten bekamen wir auf unsere abschließende Frage, bei der wir wissen wollten, welche Dienstleistung oder welches Angebot am meisten in Mannheim fehlt. Hier fiel rund 5 Prozent der Befragten zuerst die Möglichkeit ein, bessere oder günstigere Parkmöglichkeiten zu schaffen. Vielleicht wäre dies ein winziger, aber sinnvoller Schritt, den Einzelhandel ein wenig zu beleben.